Angst beginnt im Kopf, Mut auch.
Und Angst kommt immer mit einer Geschichte. Ohne Geschichte entsteht keine Angst.
Ach so. Und bevor ich hier tiefer einsteige. Wie so oft schildere ich hier meine persönlichen Erfahrungen und Ergebnisse meiner Eigenstudien. Das sind keine wissenschaftlich belegbaren Ergebnisse. Ich lade dich ein, meinen Text wirken zu lassen und dann für dich zu prüfen, ob es auf eine Resonanz stößt. Und wenn du noch einen Schritt weiter gehst, dann bemerke, ob du bei der Resonanzprüfung dir etwas vor machst, oder ob du zu 123% ehrlich zu dir bist.
Also, die Angst. Wer ist nicht schon mal im Leben von irgend einer Angst betroffen gewesen?
Niemand. Das Leben ist da ganz demokratisch. Wir werden alle geboren, wir erleben alle Angst und wir werden alle irgendwann sterben. Da kannste machen nix. Du bist hier und feierst auf dieser Party deines Lebens mit oder du bist hier und lässt es bleiben.
Es ist deine Wahl.
Niemand ist frei von der Erfahrung der Angst in seinem Leben. Niemand!
Egal welche Ängste dich immer wieder plagen, du bist nicht alleine. Deine Angst ist auch keine exklusive Angst. Andere sind von genau der gleichen Angst betroffen. Wir sitzen da alle im gleichen Boot, auch wenn die Formen unterschiedlich seind.
Was bei uns allerdings nicht eingebaut wurde, ist eine Anleitung für den Umgang mit unserer Angst.
Ich kann mich noch gut erinnern wie ich als kleines Kind Angst davor hatte, dass böse Männer in das Zimmer von mir und meiner Schwester kommen und mich erschießen. Ich konnte sehen, wie sie reinkommen, vor mir stehen und mit Maschinengewehren auf mich schießen. Was die Männer aber nicht wussten, ist, dass ich unter meiner Bettdecke sicher war. Die Kugeln prallten einfach an der Decke ab. Also rollte ich mich immer wieder in die Decke ein und überlebte.
Und vielleicht kannst du es dir denken. Auch heute liege ich noch gerne im Bett und lümmel mich in die Decke ein. Ich glaube zwar nicht, dass da Männer kommen und mich erschießen, aber ich fühle mich so trotzdem besonders wohl.
Wozu haben wir Angst?
Die Angst ist so etwas wie dein Sicherheitsbeauftragter. Die Angst will nichts anderes, als dich beschützen.
Bäm!
Was?
Ja.
Deine Angst will dir nie, nie, nie etwas böses.
Sie will, dass du überlebst.
Damit die Angst dich erreichen kann, erzählt sie dir, was (schlimmes) passieren könnte.
Sie spricht am deutlichsten, wenn sie es dir zeigt, also in Bildern.
So in etwa wie „Wenn du diese Prüfung jetzt nicht bestehst, dann wirst du keinen guten Job finden, kein Geld haben und auf der Straße unter einer Brücke landen. Schau, so sieht das aus, wenn du unter der Brücke liegst. Ach, und dann kommen übrigens andere und wollen dir dein letztes Hab- und Gut nehmen und dich natürlich umbringen.“
Also wenn das kein lebenserhaltender Hinweis ist!
Kannst du die Brücke, die Männer und dich sehen? Welches Gefühl löst diese Vorstellung in dir aus?
Genau, es wird unangehm.
So, jetzt aber zum eigentlichen Problem, weil noch ist ja nix passiert.
Das Gehirn kann nur ein Bild auf einmal verarbeiten. Du kannst nicht zwei Bilder, beziehungsweise zwei Situationen gleichzeitig wahrnehmen. So wie ich das hier in „Die Macht der Gedanken“ aufzeige.
Das heißt der Fokus geht von der Realität weg und hin zu dem was passieren könnte. Du siehst dich in der Prüfung versagen und unter der Brücke liegen. So, als ob es jetzt gerade passieren würde.
Dabei ist dir nicht wirklich bewusst, dass es nur ein Film ist, der in deiner Birne abläuft.
So, wie wenn du Nachts träumst und nicht weißt, dass du gerade träumst.
Du hältst den Traum für real.
Dann wachst du auf und siehst, es war nur in deiner Vorstellung.
Achtung, Achtung!
Die Situation wird also als Bedrohung eingestuft – es geht ja hier vermeintlich um Leben oder Tod. Das hat zur Folge, dass dein Überlebensnotfallrettungsprogramm aktiviert wird. Und das kennt nur drei Möglichkeiten: Angriff, Flucht, Totstellen.
So ist es auch in der Tierwelt und sorgt dort für’s Überleben.
Angriff, Flucht, Totstellen.
Und vielleicht weißt du schon, welches Programm du oft aktivierst?
Meistens ist es so, dass Angriff eher ausscheidet. Den Prüfer angreifen bringt wenig.
Flucht schon eher, nur ist dann klar, dass man die Prüfung nicht schaffen wird.
Totstellen ist dann die Ohnmacht, die häufig die „wahl“ ist.
Dein Gehirn setzt quasi aus und hofft so, da irgendwie durchzukommen. Nur keinen Mucks machen, dann kann ich auch nichts falsch machen.
Wie werde ich die Angst denn nun also los?
Kannst du es dir schon denken? Du wirst sie nicht los, indem du gegen sie ankämpfst.
Wie soll das auch gehen? Es ist ein imaginärer Film!
Du kannst diesen Film nicht aus deinem Regal nehmen und im Müll entsorgen. Es ist imaginär, in deiner Vorstellung, nicht real.
Und erinnere dich, die Angst ist dazu da, um dich zu beschützen.
Angst will dich nicht sterben lassen.
Also ist sie so hammermäßig hartnäckig, dass sie noch größer und stärker wird, wenn du sie ignorierst.
Wenn du sie nicht erhörst, sagt sie sich: Alter, das geht ja mal gar nicht, ich habe eine so krass wichtige Botschaft, dass ich jetzt noch lauter, noch deutlicher werden muss. Ich gebe jetzt Vollgas!
Ein reiner Liebesdienst. Für dich. Zu deinem Schutz.
Es gibt also nur einen Weg, um deiner Angst zu begegnen und sie „loszuwerden“.
Schaue sie dir genau an. Schau genau hin, was sie dir zeigen möchte.
Und erkenne, bemerke, WISSE, dass es eine Geschichte ist. Es ist EINE Möglichkeit dessen, was passieren kann.
Ja, ich KÖNNTE die Prüfung nicht bestehen. Ja, ich KÖNNTE sterben.
UND ich sitze hier an meinem Schreibtisch und es geht mir gut.
Bedanke dich bei deiner Angst für diesen wertvollen Hinweis. Sage ihr liebevoll: Danke für diesen Hinweis.
Und ich sitze hier.
Von der Bedrohung zur Herausforderung
Es ist nicht die Situation, die Bedrohlich ist, es ist deine Bewertung der Situation!
Und du hast die Möglichkeit, die Situation neu zu bewerten.
Was du ganz konkret tun kannst, ist, aus der Bedrohung eine Herausforderung zu machen.
Eine selbst erstellte Herausforderung löst nicht die Überlebensmuster aus.
Daher macht Spielen auch Spaß. Man setzt sich eine Herausforderung, stellt sich ein Hindernis auf und übt sich darin, dieses zu überwinden. Und wenn es nicht geht? Dann einfach nochmal. Und nochmal und nochmal.
So wie ich das auch in „Spielerisch leben„ beschrieben habe.
Frage dich also, wenn du Angst verspürst, was genau glaubst du, stellt für dich eine Bedrohung dar?
Und wandel diese Bedrohung in eine Herausforderung um.
So kannst du dir die Herausforderung stellen, bis zur Prüfung jeden Tag eine Stunde dafür zu lernen.
Oder dir ein, zwei Leute suchen, die dich beim Lernen unterstützen und du nimmst dir vor, ihnen zwei Tage vor der Prüfung einen Vortrag über das Thema zu halten.
Zusammenfassung
Also nochmal zusammengefasst:
- Anst nicht wegmachen wollen, sondern zuhören und hinschauen, was sie „sagt“.
- „Ja, die Angst darf jetzt da sein“.
- Dir bewusst machen, dass es eine Geschichte in deinem Kopf ist und nicht das, was jetzt gerade Realität ist.
- „Danke für diese Geschichte, die du mir gerade erzählst.“
- Bemerke, was du für dich als Bedrohung einstufst.
- „Ah, es glaubt wenn man versagt, ist man nicht überlebensfähig“.
- Wandel diese Bedrohung in eine Herausforderung. Halte dabei nicht an der Geschichte fest, die dir die Angst erzählt. Kreiere so neue Möglichkeiten.
- „Ich setze mir als Herausforderung, die Prüfung anzutreten und mindestens einen Punkt zu holen“.
Und da ich das Ganze gerne noch ausführlicher erklären möchte, dieses jedoch den Rahmen meiner Blogeinträge sprengt, werde ich nun endlich mein erstes Online-Seminar zu diesem Thema abhalten.
Alle Infos dazu erhältst du hier, wenn das Seminar fertig gestellt ist!
Das ist für mich eine Herausforderung, da ich das noch nie gemacht habe und ich oft einen hohen Anspruch an mich selbst habe.
Doch das ist jetzt das Schöne – genau dabei kann ich diese Methode, diese Herangehensweise anwenden. Spielerisch.
Und alleine wenn ich daran denke geht mein Herz auf und der kleine Marius freut sich tierisch auf diese Erfahrung. Egal was dabei heraus kommt. Es geht ums Spielen, nicht ums Gewinnen.
Bist du bereit für neue, spielerische Herausforderungen oder willst du weiter deine Angst vor dir herschieben?
Marius Schäfer
Persönlichkeits-Coach
Durch meine eigene Lebenskrise habe ich begonnen, mich damit auseinanderzusetzen, wie ich positive Veränderung in meinem Leben hervorrufen kann. Meine Erfahrungen teile ich hier mit dir.