Und wieder einmal geht es um den Moment, an dem ich am Rande meiner Komfortzone stehe. Es gilt ein letztes Mal abzuwägen. Oder es einfach zu tun.

Diese Woche war ich mit einer Freundin in ein echt tiefgründiges Gespräch verwickelt. Es ging darum, warum wir uns immer wieder so schwertun, die berühmte Komfortzone zu verlassen.

Und ganz nebenbei frage ich mich, warum das in letzter Zeit so oft mein Thema hier ist. Habe ich doch gar nicht das Gefühl, dass mir das Verlassen so schwer fällt… ich glaube ich darf das nochmal überprüfen.

Also, wir unterhielten uns und egal was ich sagte, konterte sie mit einem „Ja, aber …“.

Und du solltest wissen, ich bin „Ja, aber“-Profi! Ich finde immer ein „Ja, aber“ – wenn ich will.

Da können wir stundenlang reden, diskutieren und debattieren, selbst wenn alles klar zu sein scheint, selbst wenn ein Moment der Ruhe eingekehrt ist und es so aussieht, als ob das Thema jetzt durch ist … kommt dieses „Ja, aber …“ aus einer der Ecken hervorgekrochen.

Auf einmal, ohne Vorwarnung, kam ein heftiger Windstoß und stieß das Fenster auf. Schlagartig stand es offen und ein kleiner Orkan fegte einmal durch die Küche, in der wir standen, wirbelte alles auf und verschwand genauso schnell wie er gekommen war.

Nur, dass das Fenster nicht das Küchenfenster war, sondern etwas in meinem Kopf.

Zurück geblieben war neben meinem offenstehenden Mund auch ein Klatscher mit meiner flachen Hand an meine Stirn und das Bild eines Glücksrades.

„Jetzt verstehe ich das! Bevor wir unsere Komfortzone verlassen, drehen wir an diesem Glücksrad. In der Mitte steht: Ja, aber! Und am Rand, wo sonst die Gewinnzahlen stehen, da steht einer der Gründe, warum wir es nicht tun sollten.“ Stammelte ich.

Damit nicht genug, jetzt kommt der entscheidende Teil:

„Die Gründe sind völlig willkürlich.“

Ka-Tsching!

Sie sind willkürlich und austauschbar.

Ja, aber ..

… es könnte gefährlich werden.

… es könnte anfangen zu regnen.

… es könnte sein, dass die anderen dich auslachen.

… es könnte sein, dass das Benzin nicht reicht.

… es könnte alles Mögliche sein!

Die Gründe sind völlig austauschbar.

Das heißt, egal wohin deine Reise dich führst, vorher drehst du am Rad. An dem „Ja, aber …“ Glücksrad und der Grund ist völlig austauschbar.

Das Glücksrad testet dich!

Tausende Möglichkeiten geben dir Gründe, es nicht zu tun.

Und am Ende gibt es nur einen Grund, es doch zu tun*.

Und dieser Grund ist auch auf dem Glücksrad vertreten. So ähnlich wie die grüne Null auf dem Roulette.

Dieser eine Grund sagt: Kein Ja Aber!

Alle anderen sagen: Ja, aber …

Sogar diese Möglichkeit ist dabei: Ja, aber es könnte auch funktionieren.

Du stehst immer noch da und starrst auf dieses Rad.

Und denkst: Ja, aber es könnte auch funktionieren.

Eine Falle?

Vielleicht hast du es schon bemerkst, dass es Thematisch zu meinem letzten Blogeintrag „Der Zu-Nami“ passt. Die beiden „Fallen“ sind sich sehr ähnlich.

Im Zu-Nami ging es darum, was mir fehlt, warum ich nicht in der Lage bin, etwas zu tun. Ich bin zu …

Da bin ich selbst quasi das Hindernis. Mir fehlt da der Glaube an mich selbst, etwas zu tun und zu erreichen.

Das „Ja, aber“ Glücksrad gibt mir unter anderem willkürliche Gründe, mit denen ich scheinbar nichts zu tun habe. Von denen ich glaube, dass sie außerhalb meines Wirkungsbereiches liegen, so dass ich ihnen hilflos ausgeliefert bin.

Und ich glaube was uns in dem Moment nicht bewusst ist: jedes Mal an diesem Rad zu drehen kostet Kraft.

Dabei rede ich nicht von deinem Arm der des Drehens müde wird.

Ich rede von der Grundhaltung: Ich habe es nicht in der Hand. Andere bestimmen über mich.

Die Lösung ist ganz einfach.

Lass das Glücksrad einfach mal Glücksrad sein.

Nimm dein Glück selbst in die Hand und lass nicht das Rad entscheiden!

Dreh einfach nicht daran.

Die Gründe sind völlig willkürlich.

Austauschbar.

Unhaltbar.

Ja, es könnte alles passieren. Und es bringt dich nicht um.

Im Gegenteil. *Das sind Erfahrungen, die gemacht werden wollen, denn sie werden dich noch lebendiger und freier machen.

Schließe die Augen und zähle von fünf herunter, wie der Countdown bei einem Raketenstart. Nur, dass du bei fünf anfängst und dass du selbst die Rakete bist, die dann startet – ohne an dem Rad zu drehen.

Fünf.

Vier.

Drei.

Zwo.

Eins.

Los!

Probiere es aus und du wirst sehen, wie schön das Fliegen ist.

Höre ich da ein „Ja, aber?!“.

Fünf, Vier, Drei, Zwo, Eins …

Marius Schäfer

Marius Schäfer

Persönlichkeits-Coach

Durch meine eigene Lebenskrise habe ich begonnen, mich damit auseinanderzusetzen, wie ich positive Veränderung in meinem Leben hervorrufen kann. Meine Erfahrungen teile ich hier mit dir.

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