Bist du auch manchmal Ausredenweltmeister, wenn es um bestimmte Veränderungen und Herausforderungen geht?
Wie viele Ausreden kennst du, wenn es darum geht etwas zu tun, was so ganz und gar nicht deinem gewohnten Komfortbereich entspricht?

Was fallen dir alles für Gründe ein, wenn du eigentlich deinen Job ändern möchtest, aber …

Was fallen dir alles für Gründe ein, wenn du eigentlich abnehmen möchtest, aber …

Wenn du dir deinen größten Traum nicht erfüllst, weil …

Wenn du mit einem Menschen zusammen bist, den du nicht wirklich aus tiefstem Herzen liebst, aber …

Wenn du dich nicht traust, deine Wahrheiten auszusprechen, weil …

Wenn du dir von deinem Chef oder Kollegen oder Eltern oder Kindern oder Nachbarn oder Rauhaardackel viel zu viel gefallen lässt, weil …

Wenn du …, weil …

Es gibt so viele Gründe

Welche Gründe findest du alles, damit einfach alles so bleibt, wie es ist?

Vielleicht ist es auch nur ein Grund.

Und wahrscheinlich haben sie alle eines gemeinsam: Der Zu-Nami.

Der Zu-Nami rollt spätestens dann an, wenn eine Veränderung „ans Eingemachte“ geht.

Ich bin zu ängstlich.

Ich bin zu dick.

Ich bin zu schwach.

Ich bin zu alt.

Ich bin zu

Zu dieses, zu jenes, zu alles möglich.

Halt stop!

Hör auf damit, dir einzureden und zu glauben, du könntest etwas nicht, weil du zu … bist.

Es – ist – nicht – wahr! 

Es ist nicht wahr!

Du denkst und glaubst nur, dass du zu … wärst, um etwas nicht machen zu können.

Du glaubst es nur, und das ist das Problem.

Nicht die Situation ist das Problem, deine Einstellung zu der Situation ist das Problem.

Und jetzt habe ich einen Trick parat, der mir immer wieder hilft.

Stell dir mal vor, es steht jemand vor dir und er sagt zum Beispiel zu dir: Ich würde gerne mal Ballon fahren, aber ich bin zu alt dafür.

Und ich vermute mal, bei dir passiert dann das gleiche, wie bei mir: Ich sehe, wie die Person sich selbst einschränkt. Ich stehe da und denke mir: Hä?!* Das stimmt doch gar nicht.

Und ich sehe vor meinem inneren Auge, wie es für die Person sehr wohl möglich wäre, Ballon zu fahren.

Mir fallen sofort zig Möglichkeiten ein, wie sie das machen kann. Sei es mit oder ohne Unterstützung von anderen.

Der Zu-Nami ist super heimtückisch. Er überrollt dich von Hinten und oft kommt er mit so einer Wucht, dass du so gar nicht mehr weißt, wo vorne und hinten ist.

Er ist allerdings erst einmal etwas Persönliches. Das heißt, wenn er dich überrollt, dann ist er auch erst einmal nur für dich da. Andere können ihn nicht sehen und nicht spüren. Daher hat er auf sie auch keine Wirkung. Er überrollt dich und erst einmal nur dich.

Das kennst du bestimmt auch. Ich meine, dass er dich mit so einer Wucht überkommt, dass du dich wunderst, warum die anderen das nicht verstehen. Warum sie nicht verstehen, dass bestimmte Dinge nicht möglich sind.

Wie können sie einfach etwas anderes behaupten? Es ist doch offensichtlich, dass ich für Klettern zu dick bin. Wie können andere da einfach behaupten, das würde trotzdem gehen?

Wie können sie es nicht sehen?

Erstens, weil es nicht stimmt. Und zweitens, weil es eben dein persönlicher Zu-Nami ist.

So – und jetzt kommt der Trick, um aus dem Zu-Nami wieder herauszukommen:

Vertraue dich anderen mit deiner Situation an. Sag ihnen, was du machen möchtest, und was dich davon abhält.

Ich möchte gerne …, aber ich bin zu …  

Ich will mal …, aber ich habe zu viel … 

Ich traue mich nicht …., weil ich zu wenig …

Oft genügt es sogar, sein Problem zu schildern. Zum Beispiel: Ich würde so gerne mal Ballon fahren.

Und schon fragen die meisten: Warum machst du es nicht?

Ach, ich bin zu …

Merkst du es? Und kennst du es? Sicher kennst du auch beide Seiten.

Also, lass uns beide Seiten nutzen!

Und so möchte ich eine kleine Geschichte erzählen, bei der mich der Zu-Nami einst überrollt hatte und wie ich anhand dessen erkennen konnte, dass ich ihn selbst kreiert hatte.

Es ist jetzt etwas über sechs Jahre her, da war ich mit meiner Ausbildung zum Transformationstherapeuten bei Robert Betz fertig geworden.

Eine Veranstaltung von Lex van Someren hatte schon länger meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen: Ein Zehn-Tage-Retreat auf Bali. Seitdem ich bei Lex auf einem Konzert gewesen bin, wollte ich da gerne mit ihm zusammen hin.

Allerdings stand auf seiner Webseite, dass man bei diesem „Für Fortgeschrittene“ Retreat nur teilnehmen darf, wenn man vorher mindestens vier Seminartage bei ihm absolviert hat, um mit seiner Art zu arbeiten vertraut ist. Das hatte ich allerdings nicht, also verfolgte ich das nicht weiter.

Als ich mich einige Wochen später mit einer Freundin – wir hatten die Ausbildung beim Robert gemeinsam gemacht – auf einen Kaffee traf, erzählte sie mir, dass sie mit Lex nach Bali fährt. „Ey!“, sagte ich, „das wollte ich auch machen, aber es geht nicht, weil dazu muss ich ja erst andere Seminartage mit ihm gemacht haben“. (Zu-Nami: Ich bin zu unerfahren).

Sie antwortete: Marius, du hast schon soviel gemacht! Schreibe Lex einfach, was du alles gemacht hast, dann ist das doch überhaupt kein Problem.

Hm, auf die Idee wäre ich nicht gekommen und ich dachte mir, das könnte ich tun. Aber ich habe zu wenig Geld, ich kann mir das im Moment nicht leisten. (Zu-Nami: Ich habe zu wenig Geld).

Sie antwortet wieder: Marius, wo ist das Problem? Mach es wie ich, leih dir einfach das Geld von einem guten Freund, wenn du es gerade nicht hast und dann zahlst du es später wieder zurück.

Hm, aber ich kenne niemanden, der „zuviel“ Geld hat und es mir leihen würde. (Zu-Nami: Ich bin zu unkreditwürdig).

Am selben Abend lag ich zu Hause auf der Couch vor dem Fernseher und schaute Fußball. Es war gerade Europameisterschaft und Deutschland spielte gegen ich weiß nicht mehr wen. Deutschland führte deutlich, als ich von einer Freundin eine Whatsapp bekam: Deutschland spielt so schlecht, die verlieren noch.

Und ich so: Ne, ganz sicher nicht.

Und sie so: Äh doch, wetten!?

Und ich so: Klar gerne. Lass uns um 2.000 Euro wetten

Und sie so: Brauchst du Geld?

Da fiel mir ein, sie hat viel Geld. Huch, ich habe ja doch eine Freundin mit viel Geld, die es mir auch leihen würde.

Und ich so: Ja, ich will nach Bali auf ein Retreat.

Und sie so: Sag doch was, ich kann dir das geben.

Und ich so: Voll gerne. Aber ich habe keine Ahnung wann ich dir das zurückgeben kann.

Und sie so: Ach, das spielt doch keine Rolle.

Wohoo! Das war ja un-glaub-lich!

Sofort setzte ich mich an meinen PC und schrieb eine E-Mail an Lex: Ich würde gerne mit nach Bali, aber ich habe noch keine Seminare bei ihm gemacht. Dafür allerdings die Ausbildung beim Robert und Clown und Körpersprache und Kellerkinder bei Johannes Galli und dieses und jenes.

Am nächsten Tag kam die Antwort: Tut mir leid, aber es geht nicht, wenn ich noch keine Seminare bei Lex gemacht habe.

Hm, schade, naja, aber ich habe es probiert.

Eine halbe Stunde später kam noch eine Antwort: Entschuldigung, Lex jetzt hier persönlich, vorher hat meine Sekretärin geantwortet. Schick doch mal ein Bild und dann lasse ich das mal wirken.

Gesagt, getan.

Ja, ok, ich dürfte gerne mit, aber es gibt in dem Resort keine freien Zimmer mehr. (Zu-Nami: Du bist zu spät dran).

Früher hätte ich gesagt, dass es dann wohl nicht geht. Aber ich war jetzt schon so angefixt von dem was alles möglich war, wenn ich mich nicht länger blockierte, dass ich sagte: Okay.

Am Ende habe ich das Geld mit den Worten bekommen: Es ist auch ok, wenn du es mir nicht zurückzahlst.

Und vor Ort war dann doch noch ein Zimmer im Resort frei und ich genoss den Blick aufs Meer und die un-un-glaublichen Tage auf diesem einmaligen Retreat.

Und um ein Haar hätte ich das alles nicht erlebt.

Und warum nicht?

Weil ich dem Zu-Nami geglaubt hatte.

Die Gedanken hatten mich blockiert.

Ich bin zu … unerfahren … habe zu … wenig Geld … ich bin zu spät dran.

Und es war ein Anstoß von der Freundin, die den Stein ins Rollen gebracht hat. Sie hat mir eine neue Idee gegeben, die ich nicht gesehen hatte. Sie hatte mir gezeigt, dass es sehr wohl möglich ist.

Das ist einer der großen, großen Tricks, dem Zu-Nami zu entkommen.

Lass dich von anderen inspirieren, was alles möglich ist.

Frage deine Freunde und Familie, was sie für Ideen hätten.

Öffne dich, zeige dich mit deinen Schranken und andere zeigen dir, wie du sie öffnen kannst.

Es gibt immer einen Weg.

Es gibt immer viele Wege.

Lass sie dir zeigen.

Von anderen.

Und finde dann deinen eigenen.

Das Leben meint es immer nur gut mit dir.

Ändere deinen Fokus von „Ich bin zu doof/klein/schwach/dick/dünn“ auf das, was möglich ist.

Alles ist möglich.

Ändere deinen Fokus.

Und der Zu-Nami rennt offene Türen ein und verflüchtigt sich schneller, als er gekommen ist.

Andere zeigen dir die Türen, die du nicht sieht.

Und durchgehen kannst du dann selbst.

Hindurch.

Hinein.

In eine neue Freiheit.

In deine Freiheit, die schon die ganze Zeit auf dich wartet.

*Hä?! Ist übrigens Hessisch und die Abkürzung unter anderem für „Wie bitte? Ich habe Sie nicht verstanden. Könnten Sie das für mich bitte noch einmal wiederholen? Vielen Dank.
Marius Schäfer

Marius Schäfer

Persönlichkeits-Coach

Durch meine eigene Lebenskrise habe ich begonnen, mich damit auseinanderzusetzen, wie ich positive Veränderung in meinem Leben hervorrufen kann. Meine Erfahrungen teile ich hier mit dir.

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