Was hinterlässt du von dir, so dass man sich an dich erinnern kann?
Gerade sitze ich im Hotel Villa Grunewald in Bad Nauheim, in der Elvis Presley zweiweise wohnte als er in Deutschland stationiert war. Ich erinnere mich noch, wie wir als Kinder die Filme von und mit ihm gesehen haben und die unzähligen Lieder, die er uns hinterlassen hat.
Es berührt mich, wenn ich an ihn denke, obwohl ich nicht besonders viel mit ihm „zu tun“ hatte. Ich glaube es berührt mich, dass er in so vielen Herzen und stellen auch nach seinem Tod noch weiterlebt. Es berührt mich, dass er ein angenehmes Gefühl bei mir hervorruft, wenn ich an ihn denke. Es berührt mich, dass er so vieles geschaffen hat, was uns erhalten geblieben ist.
In der Serie „Westworld“ (unbedingt anschauen) fiel der Satz: „Du bist erst tot, wenn niemand mehr an dich denkt“ – und das ist bei mir hängen geblieben. Mit dieser Aussage gehe ich total mit. Solange sich jemand an dich erinnert, lebst du weiter. Oder wieder. Oder immer wieder.
Elvis ist ein schönes Beispiel dafür.
Es geht nicht um die Menge oder den Umfang dessen, was wir hinterlassen.
Es geht darum, etwas zu erschaffen, was erhalten bleiben kann.
Es geht nicht darum, dass es möglichst lange erhalten bleiben soll.
Es geht darum, welche Qualität das hat, was du hinterlässt.
Über das was bleibt, verbinden wir uns. Wieder.
Was bleibt von dir?
Die Elvis-Erkenntnis hat mich dazu geführt, mich zu fragen, was ich hinterlassen möchte und kann. Dabei gestehe ich, dass auch das ein Teil meiner Motivation war, mein Buch zu schreiben. So dass etwas von mir bleibt, auch wenn ich mal nicht mehr bin.
Es ist Teil meiner beruflichen Motivation. Meine Erfahrung und mein Wissen weiter zu geben.
Es ist Teil meiner Motivation, Radio zu machen.
Dabei geht es nicht um mich, sondern um die Sache.
Es geht dabei nicht darum, dass man sich doch an mich erinnern soll.
Die Frage lautet nicht, bleibst du als Person erhalten, sondern was bleibt von dir?
Was kannst und willst du heute erschaffen? Welchen Geist möchtest du der Nachwelt hinterlassen?
Welchen Nutzen hat das für die anderen?
Und das ist wohl die wichtigste aller Fragen.
Welchen Nutzen hat es für die Hinterbliebenen?
Welchen Mehrwert erschaffst und hinterlässt du?
Ein Produkt, eine Idee, eine Philosophie?
Kinder, Erinnerungen, Momente?
Du lebst solange, wie sich jemand an dich erinnern kann.
Durch mein Schreiben erhoffe ich mir, für mich einen Mehrwert zu schaffen – denn durch das Schreiben reflektiere ich mich, mein Sein, mein Denken und Verhalten. Und vielleicht kannst du auch immer wieder mal etwas für dich mitnehmen.
Es ist nicht meine Absicht. Ich freue mich, wenn es so ist, doch es ist nicht die Voraussetzung für das Schreiben. Es ist eine Möglichkeit.
Ich möchte mich an dich erinnern, so lange ich kann.
Es spielt keine Rolle, ob wir uns kennen oder nicht.
Solange es geht, werden wir in Verbindung sein und dabei die eigene Lebendigkeit spüren.
Lass uns Leben, auch über den Tod hinaus.
Denn das ist die Lebendigkeit, die uns verbindet.
Marius Schäfer
Persönlichkeits-Coach
Durch meine eigene Lebenskrise habe ich begonnen, mich damit auseinanderzusetzen, wie ich positive Veränderung in meinem Leben hervorrufen kann. Meine Erfahrungen teile ich hier mit dir.